Oft werde ich gefragt, ob Tretroller fahren gesund ist. Daher möchte ich die Informationen rund um das Thema Tretroller Gesundheit an dieser Stelle bündeln. Der Tretroller ist ein hochgradig attraktives Sportgerät, dass Ausdauer, Fitness und Kraft fördert. Durch die fließenden Bewegungen eignet es sich auch zur Unterstützung des Heilungsprozesses und selbst weniger sportliche Menschen finden gefallen an der einfachen und schnellen Form der Bewegung.
Welche Muskeln werden beim Tretroller beansprucht
Wer mit seinem Kickbike unterwegs ist profitiert nahezu von einem Ganzkörper Training. Denn es werden deutlich mehr Muskeln als beim Joggen oder Radfahren gefordert. Folgende Muskeln werden bewegt:
Beine und Gesäßmuskulatur
- Wadenmuskulatur
- Vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur
- Gesäßmuskulatur
Rumpf- und Oberkörpermuskulatur
- Bauchmuskeln
- Unterer Rücken
- Lendenbereich
- Brustmuskulatur
- Armmuskeln
Weitere Muskeln und Organe die gefördert werden
- Herz / Kreislaufsystem
- Funktion der Lunge
Rückenschmerzen
Wer viel mit dem Scooter unterwegs ist, stärkt seine Rückenmuskulatur. Dadurch kann der Tretroller Rückenschmerzen lindern oder die Ursachen aktiv eindämmen.
Knieprobleme
Menschen, die beim Joggen mit Knieproblemen zu kämpfen haben, finden im Tretroller eine Alternative. Hier sind die Bewegungen etwas flüssiger, da man sich mit den Füßen nur vom Boden abrollt. Die Kniebelastung reduziert sich gegenüber dem Joggen deutlich.
Tretroller als REHA Maßnahme
Aufgrund der zahlreichen positiven Eigenschaften und dem geringen Unfallrisiko wird der Tretroller auch in Kur- und Reha Maßnahmen mit eingebunden. Besonders bei Knie- und Sprunggelenksverletzungen kann man das gesunde Bein belasten und die Muskulatur fördern. Das zu schonende Bein verbleibt derweil auf dem Roller.
Kalorienverbrauch
Der Kalorienverbrauch beim Tretroller fahren liegt zwischen den Werten beim Joggen und denen des Radfahrens. Bei einer Stunde kickbiken werden ca. 700 – 950 Kalorien verbrannt.
Trainingsplan
Aufgrund der eigenen gemachten Erfahrungen würde ich dazu raten, langsam mit dem tretrollern zu beginnen. Dies ist sowohl auf die Geschwindigkeit als auch auf die zurückgelegten Distanzen bzw. die Dauer einer Trainingseinheit zu deuten.
Woche 1:
2-3x pro Woche 15 Minuten bei moderatem Tempo
Woche 2:
3x pro Woche 20 Minuten bei moderatem Tempo
Woche 3:
3-4x pro Woche 25 Minuten bei moderatem Tempo
Woche 4:
4x pro Woche 25 Minuten bei moderatem Tempo
Woche 5:
5x pro Woche 30 Minuten bei moderatem Tempo
ab Woche 6:
4-5 pro Woche 30 – 60 Minuten bei moderatem oder zügigem Tempo
Tretroller Technik
Die richtige Technik beim tretrollern ist wichtig, damit sich keine Fehlbelastungen einstellen. Richtig ausgeübt ist der Tretroller eine sehr schonende Art, sich zügig und sportlich fort zu bewegen.
- Das Standbein steht fest auf dem Trittbrett
- Mit dem Schwungbein schiebt man den Roller an
- Dabei berühren nur die Zehen und der Fußballen den Boden
- Der Oberkörper sollte nicht aufrecht sondern leicht nach vorn gebeugt stehen
- Der Wechsel des Standbein geschieht im fliegenden Wechsel
Tretroller Technik in der Ebene bzw. auf flachem Land
Hier hat sich ein Wechsel des Standbeins nach 5 – 7 Schwüngen bewährt. Hat man ein schwächeres Bein kann man dieses gesondert trainieren indem man hier mehr Schwünge einbaut.
Tretroller Technik bergauf
Bei der Bergauf Fahrt mit dem Tretroller setze ich auf 3 kurze Schwünge und wechsele dann das Standbein.
Tretroller Technik bergab
Beide Beine stehen auf dem Trittbrett des Tretrollers. Bei erhöhter Geschwindigkeit sind die Finger an den Bremsen und der Blick ist nach vorne gerichtet. Bei entsprechender Straßenbreite lässt sich mit dem Scooter bergab durchaus carven. Meine favorisierte Technik beim Scootern 😉
Vorteile gegenüber dem Joggen
- Die Tour kann direkt vor der Haustüre starten, der Bewegungsradius ist zudem größer
- Wie unter Tretroller Technik geschildert, ist ein einfacher Einstieg möglich
- Die Belastung für Bänder, Gelenke und Knie (samt Knorpel) wird reduziert
Vorteile gegenüber dem Radfahren
- Keine Probleme mit dem Sattel, keine Sitzbeschwerden
- Weniger Starke Belastung der Knie
- Beanspruchung von mehr Muskeln im Körper (s.o.)
- Kann ohne Aufpreis in Bus und Bahn mitgenommen werden
- Viele Modelle zusammenklappbar, leicht und transportabel
Vorteile gegenüber Inline Skates
- Weniger gefährlich und leichter zu kontrollieren
- Insbesondere Fahrten bergab
- Kann zusätzlich für Einkäufe genutzt werden
- Außer einem Helm wird keine Schutzkleidung benötigt
- Einfacher zu erlernen
Persönliche Meinung
Ich bin zum Tretroller gekommen, weil ich beim Joggen Knieprobleme bekomme und ich mit dem Radfahren einfach nicht so richtig warm werde. Auch mein unterer Rücken in Höhe des ISG tat mir ständig weh. Tipps vom Orthopäden haben mich bisher nicht weiter gebracht. Das Tretroller Fahren macht bisher weder meinem Knie Probleme und auch die Rückenmuskulatur ist mittlerweile wieder gestärkt.
Weiterführende Links und Quellen:
- https://www.klinikum-braunschweig.de/137.0.html
Wie wäre es mit einer Rubrik, in der Leser und fleißige Kickbiker ihre Geschichte über Anfang und Werdegang des Rollerns berichten (dürfen)?
Ich hätte mit meinen Erlebnissen Spaß daran und andere bestimmt auch.
Gruß
Elke aus Bad Harzburg
Hallo Elke, ich bin am überlegen mir ein Trettroller zukaufen. Kennen Sie ein Händler in der Umgebung? Würde gerne erstmal probefahren.
Gruß Julian aus Goslar
Hi, auch ich kann mich mit Fahrrad fahren und Joggen nicht anfreunden. Vor 4 Wochen habe ich mir meinen ersten Scooter geholt. Ich war überrascht, wie anstrengend das ist. Aber auch nur so stellt sich ein Trainingserfolg ein.