Schon bald sind Elektro-Tretroller in Deutschland erlaubt. Der Gesetzgeber wird eine Änderung verabschieden, die Anfang 2019 greift und den E-Tretroller zulässt. Wer aktuell mit seinem E-Roller unterwegs ist, tut dies illegal. Zahlreiche andere europäische Länder haben bereits entsprechende Reformen durchgeführt.
E Scooter mit Straßenzulassung ansehen
Die elektrischen Tretroller legal in Deutschland fahren
Viele Berufspendler sind bereits heute mit ihren kleinen elektrischen Scootern Rollern in Deutschlands Städten unterwegs. Allerdings illegal. Denn bisher durften lediglich Mikromobilätsfahrzeuge genutzt werden, die eine Geschwindigkeit von 6 km/h elektrisch erzeugten. Dabei können die kleinen E-Scooter ohne Weiteres auch 30 km/h schnell fahren. Mit der Gesetzesänderung werden demnächst E-Tretroller eine Zulassung erhalten, wenn sie
- maximal 20 km/h schnell sind
- eine Versicherungsplakette besitzen
- zwei Bremsen und einen Blinker besitzen
- eine Klingel montiert haben
- eine Lenkstange besitzen
Man darf einen E-Tretroller in Deutschland fahren, wenn
- man mindestens 15 Jahre alt
- eine Fahrerlaubnis (mind. Mofa-Führerschein) besitzt
Die Anforderungen an den „Fahrzeughalter“ sind demnach recht gering. Kurioserweise wird es keine Helmpflicht beim Fahren des E-Tretrollers geben. Es wird lediglich empfohlen, einen Helm zu tragen. Hier sollte das Bundesministerium zügig nachbessern.
Hier darf man mit seinem E-Scooter legal fahren
Das Bundesministerium hat ebenfalls festgelegt, wo der E-Tretroller genutzt werden darf. Tretroller mit elektrischem Antrieb teilen sich demnächst die Radwege zur Fortbewegung. Da E-Bikes hier mit 25 km/h fahren dürfen, sind die Roller hier benachteiligt bzw. werden u.U. zum beweglichen Hindernis für zügige Radfahrer. Ob man auf dem innerstädtischen Radweg jedoch mit 25 km/h fahren muss steht auf einem anderen Blatt.
Wie machen es die anderen Europäischen Länder?
In vielen anderen Ländern ist der elektrische Tretroller bereits zugelassen. In den skandinavischen Ländern Dänemark und Finnland ist er erlaubt, genauso wie bei unseren Nachbarn in Frankreich, Belgien, Österreich und der Schweiz. Auch hier gelten Auflagen für Hersteller und Fahrzeughalter.
Sind E-Tretroller in der Stadt gefährlich?
Das Handelsblatt betitelte jüngst eine Nachricht mit „San Francisco und die Invasion der Killerroller„. Denn was dort geschah, war erschreckend und gefährlich zugleich. Ganze Herscharen von Roller Anbietern nutzen das hippe Umfeld, um sich dort mit ihren Roller-Verleih-Stationen am Markt zu positionieren. Die Folgen waren verheerend. Überall blockierten Leih-Roller Einfahrten und Behindertenrampen, lagen achtlos herum und waren in zahlreiche Unfälle im Straßenverkehr verwickelt. Denn wenn sich Radfahrer, Fußgänger und Roller eine Straße teilen wird es eng. Ebenfalls problematisch: Durch die hohen Geschwindigkeiten bei nahezu lautloser Fortbewegung bekommen andere Verkehrsteilnehmer nicht direkt mit, dass sich ein Roller nähert.
Schnell reagierte man dort und dämpfte den unregulierten Betrieb ein. Heute dürfen nur noch ausgewählte Anbieter ihre Verleih-Stationen aufrecht erhalten.
Auch sind nicht alle Einwohner mit den schnellen und teils gefährlichen Vehikeln einverstanden. Nicht selten wurden bereits Fälle im Ausland gemeldet, wo Reifen zerstochen, Kabel durchgeschnitten oder die Geräte anderweitig mutwillig beschädigt wurden.